Die Loci-Methode – Schaffe dir räumliche Verknüpfungen

Das Loci-System ist die älteste Mnemotechnik, die uns bekannt ist. Erfunden wurde sie im alten Griechenland. Der Erfinder dieser Technik ist laut Legende Simonides von Keos, der um ca. 500 v. Chr. lebte.

Am Anfang dieser Lern- und Merkmethode stand eine Tragödie. Simonides war als Dichter bei einem Festmahl eingeladen. Als er kurz das Haus verließ, stürzte das Dach des Festsaals ein und begrub die Gäste unter sich.

Die Toten waren so entstellt, dass die Angehörigen sie nicht mehr identifizieren konnten. Simonides konnte jedoch aufgrund seines Gedichts, das Versen zu Ehren aller Gäste enthielt, nachvollziehen wo die jeweiligen Gäste saßen und bei der Identifikation der Toten helfen. Dabei erkannte er, wie leicht sich räumliche Verknüpfungen mit Informationen verknüpfen ließen.

Wie genau funktioniert die Loci-Methode?

Du schaffst dir mit dieser Mnemotechnik einen Assotioationspfad – das kann deine Wohnung, dein Büro oder sogar dein Körper sein. Wenn du dir Gegenstände oder Wörter merken willst, gehst du dieses Pfad gedanklich entlang. An vorher definierten Punkten kannst du Gegenstände und Wörter ablegen bzw. mit dem Ort verknüpfen.

Willst du dich wieder an die Gegenstände erinnern, musst du den Pfad im Kopf einfach nochmal abgehen. Die Gegenstände werden an der jeweiligen Stelle vor deinem geistigen Auge wieder erscheinen.

Den Pfad kannst du übrigens immer wieder überschreiben. Das heißt du kannst dir immer wieder neue Listen merken. Bei mir tauchen nur selten Gegenstände aus alten Listen wieder auf. Das ist meistens ein Zeichen, dass ich nicht richtig konzentriert war, als ich die neue Liste erstellt habe.

Abgesehen von Listen lassen sich auch Reden und Vorträge mit dieser Lerntechnik sehr gut memorieren. Versuche dir nicht jedes Wort deiner Rede zu merken, aber die jeweiligen Argumentationsstränge und Schlüsselwörter.

Wie kann ich einen Pfad in der Loci-Methode erstellen?

Wie kannst du am besten vorgehen, um dir einen Assoziationspfad zu schaffen? Am einfachsten gehst du durch deine Wohnung und bestimmst entlang deines Pfads mehrere Assoziationspunkte. An diesen Punkten kannst du später Gegenstände ablegen. Alternativ kannst du auch durch die Straßen deiner Stadt gehen, dein Büro oder sogar deinen Körper als Gedankenpfad zweckentfremden.  Du musst auch keine realen Räume verwenden. Du kannst dir die Räume  und Landschaften auch nur ausdenken und sogar Level von Computerspielen für die Loci-Methode verwenden.

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Mnemotechniken – Lerne mit System

Eselsbrücken

Kettenmethode und Alphabetsystem

Das Major-System